Elberadweg Tschechien bis zur Quelle – das Vorgeplänkel

Diese Woche war geplant als Fortsetzung des Elberadwegs aus dem letzten Jahr. Aber statt wieder in Richtung Meer zu fahren wollte ich dies Mal von Melnik aus Richtung Quelle in Spinderlermühle fahren.

Kollage_Tschechien

Da ich im Internet zwar diverse Beschreibungen gefunden habe, aber nirgend wo eine durchgehende Beschreibung bis Spindlermühle, werde ich die Tour hier detaillierter beschreiben als sonst bei mir üblich. Die Informationen sind nach besten Wissen und Gewissen recherchiert und zusammengesellt und entbinden den Verwender nicht davon, ggf. eigene Recherchen anzustellen. Das Ganze ist angereichert mit meinen zahlreichen Erlebnissen und Eindrücken auf dieser eindrücklichen Tour.

 

Tourvorbereitungen

Aufgrund meiner Erfahrungen im letzten Jahr zu den Wegverhältnissen in Tschechien habe ich mich lange mit dem Gedanken getragen statt mit meinem geliebten Reiserad ein Bike mit auf die Tour zu nehmen. Leider hat ein Bike aber den Nachteil, dass der Gepäcktransport auf Rucksack und ggf. leichten Hinterradträger beschränkt ist, insbeosndere wenn man sein Bike nicht allzu sehr umbauen möchte. Daher ist in letzter Instanz dann doch wieder die Entscheidung für das Reiserad gefallen.

 Geplante Strecke

Die Idee ist, von Melnik aus bis Spinderlmühle zu fahren und dabei der hervorragenden Beschilderung des Elberadwegs zu folgen. Der Elberadweg ist inzwischen fast komplett als Nummer 2 ausgeschildert, in ganz wenigen Fällen findet man noch Schilder mit der alten 24er-Nummerierung.

Aufgrund der schwierigen Streckverhältnisse habe ich Tagesetappen von maximal 65 Kilometern geplant.

Als Abschluss ist eine Wanderung zur Elbequelle von Spindlermühle aus geplant.

 Anreise

Wir haben von Zürich aus – noch – einen durchgehenden Nachtzug nach Prag, welcher leider zum Fahrplanwechsel Dezember 2014 gestrichen werden soll. Es bietet sich grundsätzlich auf Radreisen an, den Zug als Transportmittel zu nutzen, da man auf diese Art und Weise beliebige Strecken fahren kann, ohne dass man an den Ausgangspunkt einer Tour zurück kehren muss. Auch entfällt das aufwendige Zerlegen und Verpacken des Rades, was für eine Flugreise zwingend notwendig ist.

Das Nachtzugnetz stellt eine der letzten Verbindungwege in Europa dar, auf dem man sein Velo umsteigefrei auf langen Strecken transportieren kann. Es ist ein Trauerspiel, dass nun auch noch diese letzte Möglichkeit von der Deutschen Bahn zusammen gestrichen würd, insbesondere da in den ICEs / TGVs und Railjets dieser Welt auch kein legaler Velotransport möglich ist.

Ich habe mich dann statt Melnik für Nevatovice als Startort meiner Tour entschieden, da man nach dort gemütlich mit einem Vorortzug von Prag aus umsteigefrei hin fahren kann.

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 Kartenmaterial

Für Tschechien kann ich insbesondere den Cykloserver sehr empfehlen. Es handelt sich dabei um eine Onlinekarte, auf der alle tschechischen Radwege mitsamt Nummerierung eingezeichnet sind. Erreichbar ist das Ganze unter cyckloserver.cz

Ich habe mir dazu den Veloatlas Tschechien bestellt und mir dann die relevanten Seiten eingescannt und wieder ausgedruckt. Auf den Ausdrücken habe ich mir die geplante Route mit Textmarker eingezeichnet. Dazu kam mein Garmin-GPS, welches mich auf allen Touren treu begleitet. Insbesondere bei der Suche nach Hotels ist der Garmin ein extrem wertvoller Begleiter, ich verwende die Europa NT-Karte, die ist für das Routing in Städten ausreichend. Für Tschechien ist aber auch eine OSM-Karte verfügbar.

 Samstag

Der Samstag ist für die Tour eigentlich nur im Sinne der Anreise von Relevanz. Für mich hiess es meine Taschen packen, um dann mit dem Velo nach Chur zu radeln. Hier konnte ich gemütlich in den Intercity nach Zürich HB rollen. Wie immer am Wochenende war das Veloabteil ausgesprochen gut belegt.

Bereits 20 Minuten vor Abfahrt wurde unser Nachtzug bereitgestellt, also ausreichend Zeit das Velo gut im Velowagen zu verladen und anzuketten sowie im Schlafwagen das Abteil zu suchen.

Ich fahre grundsätzlich Schlafwagen, da sich hier die Abteiltüren verschliessen lassen und jedes Abteil eine Sprechanlage zum Schlafwagenschaffner hat. Das hat zwar seinen Preis, aber das ist mir meine persönliche Sicherheit wert.

Leider wurde inzwischen der Speisewagen „eingespart“ so fand das soziale Leben auf dem Gang des Schlafwagens statt. Wie immer sehr unterhaltsam, gegen 23:00 Uhr kehrte dann Ruhe ein und alle zogen sich in ihr Abteil zurück.

OLYMPUS DIGITAL CAMERADas Foto zeigt bereits die Ankunft in Prag. Die Geschichten aus Tschechien werde ich im nächsten Blogbeitrag beschreiben.