Eine Geburtstagstour in Graubünden

Für mich ist es immer wieder schön in Graubünden zu sein. Der Kanton ist meine Herzensheimat und ich freue mich, wenn wir wieder neue Seiten entdecken können.

Für mich bedeutet die Bewegung in der Natur Entspannung und sie bringt mir Frieden. Da es bei mir gesundheitlich mal wieder ein bisschen krisenmässig ist, habe ich eine Auszeit bitter nötig.

Zu meinem Geburtstag hat mir meine Freundin ein „Beverin-Wochenende“ geschenkt.

Am Samstag sind wir rauf nach Ardez gefahren und haben bei einem guten Nachtessen und anschliessender Zigarre einen ruhigen Abend verbracht. Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg in einen ganz anderen Teil des Kantons Graubünden. Erstes Etappenziel war die Rofflaschlucht.

Eine sehr schöne, sehr nasse Angelegenheit die sich auf jeden Fall lohnt. Die Schlucht wurde mit sehr einfachen Werkzeugen und vielen Sprengungen für die Besucher zugänglich gemacht.

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Wir sind danach zurück etwas schweisstreibend nach Andeer gewandert. Andeer ist bekannt für sein Mineralbad.

Nach einem geütlichen Zwischenstopp machten wir uns dann auf die sehr beeindruckende Postautofahrt nach Wergenstein. In dem sperrlich besetztem Wagen konnten wir uns die „Premiumsitze“ ganz vorne neben de Fahrer sichern.

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Selbstverständlich gehört zu so einer Tour auch die Begegnung mit diversen Rindern die mehr oder weniger intensiv auf ihr Wegerecht bestehen.

Die Fahrt war der absolute Traum, insbesondere hat unser Fahrer immer wieder kurze Stopps eingelegt, damit wir fotografieren konnten. Auch betättigte er sich als Reiseführer, besser hätten wir das Gebiet nicht erfahren können. (Danke Herr Ott!)

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Wir haben den Abend bei sehr gutem Essen im Hotel Capricorns in Wergenstein verbracht.

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Mangels Badelatschen ging es eben mit Bergschuhen Richtung Sauna…

Gipfeltag Piz Beverin

Da wir in Wergenstein übernachtet haben, konnten wir uns gemütlich an die ca 1400 Höhenmeter wagen.

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Wegeschild in Wergenstein

Das Wetter sah sehr vielversprechend aus, aber zwischen durch war der Beverin in den Wolken verschwunden.

Der erste Teil des Weges gestaltete sich sehr angenehm, es ging über Alpgelände stetig bergauf und schnell waren die ersten 900 Höheneter „abgearbeitet“.

 

Langsam verliessen wir das Reich der Kühe und endlose Murmeltiere kreuzten unseren Weg. Auch konnte ich eine Steingeiss entdecken, leider aber ohne Foto.

Wir nährten uns langsam aber sicher dem „Hauptgang“ des Aufstiegs, hinauf zur Beverinlücke. Ein Thema welches uns bereits bei der Vorbereitung zu dieser Tour beschäftigte, war die Frage der Schneemengen. Uns war immer klar, dass wir mit Schnee rechnen müssen. Die Frage war aber wie viel.

Der Aufstieg hoch zur Beverinlücke kostete uns sehr „viel Körner“, auch da der Schnee immer mehr wurde und ich zwischendurch bis zu den Oberschenkeln im Schnee steckte. Gefährlich war es auf diesem Abschnittt nicht, da weder Eis vorhanden war, noch gab es Stürzkanten.

Deutlich langsamer als geplant erreichten wir endlich die Beverinlücke.

Hier machten wir einen ersten Risiko-Check. Wir hatten zwar viel Zeit verloren, aber wir waren noch halbwegs im Plan. Auch das Wetter war ok und uns ging es gut. Deshalb entschieden wir uns für den vorsichtigen Weiterweg, mit der Option, wenn eine von uns beiden ein „schlechtes Gefühl im Bauch“ hätte, zum sofortigen Abbruch.

Der nächste Teil war eine flache Passage, die leicht vorgespurt war. Danach begann dann leichte Kraxelei.

Als der Abschitt überstanden war, began wieder der Marsch durch den Schnee.

Der Ausblick wurde immer fantatischer. Aber auf gut 2900 Meter entschieden wir uns aufgrund der Bedingungen und des immer knapper werdenden Zeitfensters für den Rückzug.

Es fehlten uns noch knapp 90 Höhenmeter. Aber das Bauchgefühl war bei uns beiden nicht gut. Der Piz Beverin ist nächstes Jahr auch noch da, aber ggf. das Leben riskieren musste für uns beide nicht sein.

Der Rückzug gestaltete sich am Anfang als anspruchsvoll, aber nun erwiess sich der Schnee als wertvolle Abstiegshilfe, da immer wieder Abschnitte „abgefahren“ werden konnten.

Zurück in Wergenstein gönnten wir uns beide sehr zufrieden eine kühlende Erfrischung, da auch die Temperaturen wieder deutlich angenehmer waren.

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Das Postauto brachte uns nach Thusis und wir konnten noch mal einen letzten Blick auf den Beverin werfen.

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Piz Beverin, wir kommmen wieder – aber frühstens im nächsten Jahr.

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