Ein Besuch im Engadin

Pfingsten ist immer eine gute Gelegenheit einen Ausflug zu machen. Mich führte die Reise ins Unterengadin.

Dort gab es unter anderem Cervelat brötelen und viele schöne Blumen zu bewundern.

Die Cervelat auf dem offene Feuer am Steckn
Immer wieder herrlich diese Orchideen

Die Wanderung dauerte gut 6 Stunden inklusive Cervelat bröteln.

Blick auf Schloss Tarasp

Meine Kondition ist zur Zeit eher bescheiden und daher musste ich mich mit den 500 Höhenmetern der Tour quälen. Am Abend gab es die obligate Zigarre auf der wunderschönen Terasse mit Blick in die Berge.

Am nächsten Tag war das Wetter besser und wir machten uns auf den Weg Richtung Munt.

Auf dem Weg, nicht so schön auf der staubigen Weg

Auch heute war der Weg von Blumen geprägt.

Margeriten am Wegerand
Die Schönheit einer Pusteblume
Ein Schmetterling abgelichtet

Leider fuhren auf dem Weg immer wieder Autos vorbei, die mich in eine Staubwolke hüllten. Deshalb war meine Lust nur begrenzt. Kurz vor Munt drehte ich um und ging zurück nach Ardez um dann den Nachmittag mit Lesen zu verbringen.

Leider war es dann schon Pfingstmontag und da wir mittags zum Essen eingeladen waren und wir nachmittags zurück fahren mussten gab es nur eine kurze Tour.

Soweit mal wieder ein Lebenszeichen von mir.

Das angebrochene Steissbein

Ach ja, war das Wochenende in Davos schön, ja wenn, ja wenn da nicht der kleine Unfall gewesen wäre 😦

Am Sonntag gleich nach dem Start passierte es. Meine Freundin und ich wollten mit den Langlaufskiern Richtung Frauenkirche ziehen, wir stiegen unterhalb des Skilifts Bolgen in die Piste ein.

Wie das halt so am frühen Morgen ist, war die Poste ziemlich vereisst. Kaum war ich los, rutschte mir der linke Ski auf dem Eis nach vorne weg und schon schlug ich mit meiner Kehrseite auf das Eis auf.

Die Schmerzen waren brutal. Ich rief noch nach meiner Freundin, aber die hat mich nicht gehört und war schon vorne weg. Sicher lag ich knapp fünf Minuten auf dem Boden um erst mal wieder Luft zu bekommen und die Sterne vor meinen Augen verschwinden zu lassen.

Danach rappelte ich mich mühsam unter Schmerzen wieder auf die Beine. Ich ging zu diesem Zeitpunkt noch von einem geprellten Steissbein aus, an dem man ehr nicht viel machen könne, ausser die Zähne zusammen zu beissen und darauf zu hoffen, dass die Schmerzen irgend wann wieder verschwinden.

Mühsam folgte ich meiner Freundin welche ein paar hundert Meter weiter auf mich wartete. Ich erklärte ihr die Sachlage, für mich war hier mit Langlauf-Ski fahren für diesen Tag Schluss, dafür tat das Ganze zu weh.

Zum Glück konnte ich noch mal in das bereits geräumte Zimmer und mich auf das Bett legen. Dazu gab es eine ordentliche Portion Schmerzmittel. Am Nachmittag stand dann die Fahrt nach Hause mit dem Zug an. Das war eine ziemliche Quälerei, aber irgend wann war es durchgestanden.

Montag morgen machte ich mich mit meinem Stromer auf den Weg zur Arbeit. Das ging von den Schmerzen einigermassen, da man vorgebeugt auf dem Velo sitzt, der Zur wäre nicht wirklich besser gewesen.

Durchgehalten habe ich bis gegen Mittag, danach war Schluss, die Schmerzen zu stark und ich zu platt um noch irgend etwas sinnvolles auf die Reihe zu bekommen. Der Heimweg mit dem Stromer war dann sehr schmerzhaft.

Dienstag morgen ging ich dann endlich zum Arzt, in dem Wissen, das bei Steissbeingeschichten eh nichts gemacht werden kann….

Unterwegs im Zug nach Belp konnte ich dafür dieses traumhafte Foto der Ebene schiessen.

Der Arzt stellte fest, dass das Steissbein angebrochen ist und dass es drei Wochen weh tun würde und die Sache nach gut sechs Wochen ausgestanden sein dürfte. Dazu gab es eine Krankschreibung für ein bis zwei Wochen.

Tja, so bin ich im Augenblick zurück gebunden, was meine sportlichen Aktivitäten angeht. Daher muss ich umso mehr aufpassen was ich esse, damit ich mein Abnehmziel von 2 kg pro Monat einhalten kann. Also nicht nur Schmerz sondern auch viel Essdisziplin 😦

Herausforderung 2019

ich bin zu schwer und habe schlechte Blutfettwerte. Auch habe ich einige Ziele im Leben für mich definiert, und dass heisst, das ich abnehmen muss.

Mein Gewicht betrug am 01.01.2019 97.5 kg. Also viel zu vie für eine 1.75 Meter grosse Frau.

Ich habe am 01. Janunar knallhart mit Kalorien zählen angefangen. Ich benutze dafür ein App: YAZIO. Damit geht das ganz gut, es ist eine grosse Lebensmitteldatenbank hinterlegt und man kann eigene Rezepte und Mahlzeiten anlegen. Gleichzeitig kann ich die Zusammensetzung der Nahrung sehen, also die Macronährstoffe, Kohlenhydrate, Eiweiss und Fett.

In der Vergangenheit habe ich immer E-Balance genutzt. Aber das ist doppelt so teuer und ich fühle mich von der App unter Druck gesetzt, weil sie so medizinisch daher kommt. Auch sind die Kalorienvorgaben für mich viel zu niedrig gewesen. Ich habe permanent Hunger gehabt, manuell anpassen Liesen sich diese Ziele nicht.

Ich könne mir jede Woche entweder ein „Cheatessen“ oder auch mal einen Cheatday. Da kann ich essen und trinken was ich will, ohne Rücksicht auf das Kalorien zählen. Ich habe festgestellt, dass mit dieser Cheatday dabei hilft, dass ich keine Heisshungerattacken bekomme.

Heute binge ich 91.6 kg auf die Waage, d.h. Es sind schon fast 6 kg weg. Planen tue ich aber mit 0.5 kg pro Woche. Aber anscheinend ist mein Grundbedarf höher als von der App berechnet.

Hinzu kommt 2-3 x pro Woche Krafttraining. Nichts wildes, max eine Stunde bei uns auf der Arbeit im Kraftraum und dazu zu Hause jeweils 20 – 30 Minuten pro Training. Dabei versuche ich Übungen zu machen, die möglichst viele Muskelgruppen involvieren. Die erste Erfolge dieses Programmes sehe ich bereits, mein Bauchumfang ist bereits 5 cm kleiner geworden.

Im Ganzen möchte ich ca. 25 kg abnehmen, das gewünschte Zielgewicht liegt bei ca. 70 kg bis Ende dieses Jahres. Ob das realistisch ist weiss ich nicht, deshalb habe ich mir das Ganze in kleinere Teilziele unterteilt. Dabei orientiere ich mich an den diversen Gewichtsmaken die ich im Leben so hatte:

• 92 kg

• 87 kg

• 82 kg

• 78 kg

• 72 kg

Teilziel 1 kann ich bereits abhaken, da ich aktuell unter 92 kg bin.

Jetzt steht das Wochenende bei meinem Vater bevor. Da ich da meine Ernährung nicht wie gewohnt durchziehen kann, habe ich das ganze Wochenende zu einem Cheat-Wochenende deklariert. Ich bin zufrieden, wenn die Waage am Montag nicht mehr als 92 kg zeigt. Sollte es doch mehr sein, dann ist es auch nicht schlimm.

Ich mache das für mich, und bin auch nur mir selbst Rechenschaft schuldig. Ich betrachte das Ganze auch nicht als Diät, sondern als eine nachhaltige Änderung meiner Essgewohnheiten.

Ich werde Euch auf dem Laufenden halten, wie es weiter gehen wird…..

Eine Geburtstagstour in Graubünden

Für mich ist es immer wieder schön in Graubünden zu sein. Der Kanton ist meine Herzensheimat und ich freue mich, wenn wir wieder neue Seiten entdecken können.

Für mich bedeutet die Bewegung in der Natur Entspannung und sie bringt mir Frieden. Da es bei mir gesundheitlich mal wieder ein bisschen krisenmässig ist, habe ich eine Auszeit bitter nötig.

Zu meinem Geburtstag hat mir meine Freundin ein „Beverin-Wochenende“ geschenkt.

Am Samstag sind wir rauf nach Ardez gefahren und haben bei einem guten Nachtessen und anschliessender Zigarre einen ruhigen Abend verbracht. Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg in einen ganz anderen Teil des Kantons Graubünden. Erstes Etappenziel war die Rofflaschlucht.

Eine sehr schöne, sehr nasse Angelegenheit die sich auf jeden Fall lohnt. Die Schlucht wurde mit sehr einfachen Werkzeugen und vielen Sprengungen für die Besucher zugänglich gemacht.

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Wir sind danach zurück etwas schweisstreibend nach Andeer gewandert. Andeer ist bekannt für sein Mineralbad.

Nach einem geütlichen Zwischenstopp machten wir uns dann auf die sehr beeindruckende Postautofahrt nach Wergenstein. In dem sperrlich besetztem Wagen konnten wir uns die „Premiumsitze“ ganz vorne neben de Fahrer sichern.

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Selbstverständlich gehört zu so einer Tour auch die Begegnung mit diversen Rindern die mehr oder weniger intensiv auf ihr Wegerecht bestehen.

Die Fahrt war der absolute Traum, insbesondere hat unser Fahrer immer wieder kurze Stopps eingelegt, damit wir fotografieren konnten. Auch betättigte er sich als Reiseführer, besser hätten wir das Gebiet nicht erfahren können. (Danke Herr Ott!)

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Wir haben den Abend bei sehr gutem Essen im Hotel Capricorns in Wergenstein verbracht.

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Mangels Badelatschen ging es eben mit Bergschuhen Richtung Sauna…

Gipfeltag Piz Beverin

Da wir in Wergenstein übernachtet haben, konnten wir uns gemütlich an die ca 1400 Höhenmeter wagen.

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Wegeschild in Wergenstein

Das Wetter sah sehr vielversprechend aus, aber zwischen durch war der Beverin in den Wolken verschwunden.

Der erste Teil des Weges gestaltete sich sehr angenehm, es ging über Alpgelände stetig bergauf und schnell waren die ersten 900 Höheneter „abgearbeitet“.

 

Langsam verliessen wir das Reich der Kühe und endlose Murmeltiere kreuzten unseren Weg. Auch konnte ich eine Steingeiss entdecken, leider aber ohne Foto.

Wir nährten uns langsam aber sicher dem „Hauptgang“ des Aufstiegs, hinauf zur Beverinlücke. Ein Thema welches uns bereits bei der Vorbereitung zu dieser Tour beschäftigte, war die Frage der Schneemengen. Uns war immer klar, dass wir mit Schnee rechnen müssen. Die Frage war aber wie viel.

Der Aufstieg hoch zur Beverinlücke kostete uns sehr „viel Körner“, auch da der Schnee immer mehr wurde und ich zwischendurch bis zu den Oberschenkeln im Schnee steckte. Gefährlich war es auf diesem Abschnittt nicht, da weder Eis vorhanden war, noch gab es Stürzkanten.

Deutlich langsamer als geplant erreichten wir endlich die Beverinlücke.

Hier machten wir einen ersten Risiko-Check. Wir hatten zwar viel Zeit verloren, aber wir waren noch halbwegs im Plan. Auch das Wetter war ok und uns ging es gut. Deshalb entschieden wir uns für den vorsichtigen Weiterweg, mit der Option, wenn eine von uns beiden ein „schlechtes Gefühl im Bauch“ hätte, zum sofortigen Abbruch.

Der nächste Teil war eine flache Passage, die leicht vorgespurt war. Danach begann dann leichte Kraxelei.

Als der Abschitt überstanden war, began wieder der Marsch durch den Schnee.

Der Ausblick wurde immer fantatischer. Aber auf gut 2900 Meter entschieden wir uns aufgrund der Bedingungen und des immer knapper werdenden Zeitfensters für den Rückzug.

Es fehlten uns noch knapp 90 Höhenmeter. Aber das Bauchgefühl war bei uns beiden nicht gut. Der Piz Beverin ist nächstes Jahr auch noch da, aber ggf. das Leben riskieren musste für uns beide nicht sein.

Der Rückzug gestaltete sich am Anfang als anspruchsvoll, aber nun erwiess sich der Schnee als wertvolle Abstiegshilfe, da immer wieder Abschnitte „abgefahren“ werden konnten.

Zurück in Wergenstein gönnten wir uns beide sehr zufrieden eine kühlende Erfrischung, da auch die Temperaturen wieder deutlich angenehmer waren.

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Das Postauto brachte uns nach Thusis und wir konnten noch mal einen letzten Blick auf den Beverin werfen.

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Piz Beverin, wir kommmen wieder – aber frühstens im nächsten Jahr.

Endlich wieder in Seefeld…

Seit gut zwei Jahren das Erste mal wieder in Seefeld – und noch dazu in meinem Lieblingshotel 🙂 Ein tolles Gefühl.

Heute war ich mit meiner Freundin auf der Seefelder Königstour unterwegs. Dabei gab es viel zu beobachten und zu lernen. Die Freude war fantastisches Wetter, tolle Wege und eine unglaubliche Fernsicht.

unten die Nördlinger Hütte

So schön ist es oben

Es waren viele andere Personen unterwegs, dazu hab ich mir den einen oder anderen Gedanken gemacht. Besonders interessant fand ich eine Person, der wir den Spitznamen „die Lehrerin“ gegeben haben. Hinzu kam eine Familie in der typischen Zusammensetzung, d.h. Mama, Papa, ein Sohn und eine Tochter.  Er hatte einen wunderbaren Storchengang. Die Familie war in sehr einfachen Schuhwerk unterwegs. Auch waren noch diverse andere Personen unterwegs, die mir den einen oder anderen Gedanken in diesem Blogbeitrag wert sind.

Weg zwischen Nördlinger Hütte und Hämmerlekopfbahn

Der Weg ist das Ziel

Die Lehrerin fand ich besonders interessant, da sie fleissig damit beschäftigt war „Ratschläge“ zu erteilen. Z.B. hat sie der Familie im vollen Brustton der Überzeugung geraten, dass der Weg für die Familie zu machen sei, da der Junge „tüchtig“ sei. Woher sie das wohl weiss???

Wir haben die Familie kurz danach auf dem Weg überholt, der Stress war riesengross, alle waren sehr angespannt. Der Vater stellte dann fest, dass sie nicht die richtigen Schuhe an hätten. Frage: Warum bin ich dann überhaupt los gegangen??? Noch dazu mit Frau und Kind?

Durch den Schutt

Zwischen Seefelder Spitze und Reither Scharte

Für mich lautet eine Bergweisheit, „Ich gehe nur Wege hoch, auf denen ich mich danach auch wieder runter traue“.  Hmm, die scheint aber leider nicht jeder zu kennen….

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Ich selbst stelle fest, das wir sehr viele Leute unterwegs überholt haben. Normalerweise werde ich immer überholt. Fitter geworden? Trotz anderer Lebensphilosophie? Früher stand für mich der Leistungsgedanke im Vordergrund. Verbissen habe ich mir alles erkämpft und dabei jegliche Leistungsgrenzen ausser Acht gelassen. Was draus geworden ist, ist aufgrund der vorherigen Blockeinträge bekannt.

Zirbelblick

Richtung Wetterstein und Mittenwald

Heute gehe ich aus Spass an der Feude. Klar, ich stecke mir Ziele. Aber eben, nur solange es mir Spass macht. Ich versuche achtsam mit mir zu sein. Mal klappts, mal eben nicht. Aber durch das Beobachten und eben nicht alles immer zu bewerten entsteht eine andere Sicht der Dinge.

Leider haben das Viele noch nicht begriffen und bewerten gnadenlos nicht nur sich selbst ständig, sondern erteilen ungefragt ihre „Ratschläge“. Was das mit dem Gegenüber macht, wird dabei leider häufig nicht bedacht. In den Bergen können diese sicherlich gut gemeinten Ratschläge fatale Konsequenzen haben. Das sollte sich jeder überlegen, bevor er ungefragt seine Meinung zu allem und jedem mitteilt….

Zugspitze

Blick auf die Zugspitze – Deutschlands Höchsten

Zum Schluss noch ein versöhnliches Bild:

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Das ist das Schöne in den Bergen, immer wieder kleine Freuden. Man muss sie nur erkennen…

Ja, noch mal was zu 2016…

Momentan bin ich dabei all die Sachen die in den letzten Monaten / Jahren liegen geblieben sind aufzuarbeiten, zu sichten und zu überlegen was mir wichtig ist.

Klar, da ist der ganze Papierkram, AHV-Beiträge die nachgezahlt werden müssen, unser aller Freude die Steuererklärung und natürlich das Geld fürs Steueramt 😦

Aber es gibt auch schöne Dinge bei der Aufarbeitung. Z. B. das Sichten der Fotos aus 2016. Dabei ist mir aufgefallen, dass es in 2016 Monate gab, wo ich nicht oder fast nicht fotografiert habe. Das waren die sehr dunklen Monate die ich in der Klinik verbracht habe.

Jetzt habe ich ein paar Fotos aus 2016 raus gesucht und möchte Euch diese präsenteren.

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Diese Zeichnung ist im Januar entstanden im Rahmen eines Kriseninterventionsaufenthalts auf dem Hasliberg. Die Mobi hatte mir gerade gekündigt, für mich war eine Welt zusammen gebrochen. Klar, aus Sicht Arbeitgeber kann ich diese Entscheidung nach voll ziehen, aber für mich war sie in dem Moment sehr hart. Vermutlich hat diese Kündigung den zweiten schweren depressiven Schub ausgelöst.

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Das Foto stammt aus dem Februar und zeigt mein Lieblingsmotiv „Niesen vor Thuner See“. Es ist bei einer meiner wenigen Velofahrten in dieser Zeit entstanden. Mit meiner Psyche ging es immer weiter bergab, hinzu kam das Bewusstsein, dass es in der Zukunft auch finanziell nicht so einfach werden könnte.

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Dieses Foto ist im April entstanden. Meine Freundin und ich hatten an einem Schreinerkurs auf dem Ballenberg teil genommen. Geniessen konnte ich diesen nicht mehr, gelernt habe ich ein wenig, leider ist nicht mehr soviel in meinem Hirn hängen geblieben. Nichts desdo trotz ist dieser Schemel – in Berndeutsch Taburettli – entstanden. Er steht jetzt in meinem Wohnzimmer und ich bin stolz auf ihn.

Kurz nach dem Kurs begann der stationäre Aufenthalt in der Privatklinik Meiringen.

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Sowas bekommt man gesendet von Mitpatienten. Es hilft die Tatsache zu überspielen, dass man sich in einer psychatrischen Klinik befindet. Es ist die Scham, dass gemeinsame Schicksal was uns in dieser Situation zusammen geschweisst hat. Gleichzeitig ist mir aufgrund der Lebensgeschichten meiner Mitpatienten noch mehr bewusst geworden, wie schnell der soziale Abstieg mit einer psychatrischen Erkrankung sein kann. Insbesondere die IV versucht keine Leistungen zu zahlen, die Betroffenen mit diversen Strategien zu zermürben und möglichst als Simulanten hin zu stellen. Schade, den eigentlich war diese institution mal dazu gedacht einem wieder auf die Beine zu helfen, respektive eine kleine Rente zu zahlen wenn es gar nicht mehr geht. Leider sieht die Politik diese Institution ausschliesslich als Kostenfaktor, insbesondere unsere bürglichen Parteien wie die SVP.

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Dieses Foto ist Ende Juni auf den Planplatten entstanden. Meine Lebensgeister waren endlich wieder am Erwachen. Ich habe mir geschworen dass ich zurück in die „normale Welt“ möchte, mein Leben zurück haben möchte. Auch wenn der Pfad nicht immer gerade läuft.

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Das war die erste kleine Wanderung zum Berner Oberland-Klassiker dem Öschinensee. Der See selbst ist toll, aber leider völlig überlaufen. Nachdem ich in Meiringen zeitweilig noch nicht mal mehr in der Lage war ins Dorf zu laufen, war diese Wanderung über zwei Stunden ein erster Triumph für mich. Insbesondere der Dank an meine Freundin die mich tatkräftig unterstützt. Auch fand der Übertritt in die Tagesklinik nach Interlaken in dieser Zeit statt.

In dieser Zeit habe ich auch begonnen nach einer neuen Wohnung zu suchen, da ich mir die bestehende Wohnung in Thun auf Dauer nicht mehr würde leisten können.

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Dieses Foto wurde in Interlaken West gemacht. Die Tagesklink an diesem Tag war gerade zu Ende.

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Im August machten wir eine Wanderung im Wallis von Simplon Dorf auf den Simplonpass. Dabei ist mir dieser alte Kilometerstein ins Auge gefallen.

Es folgten diverse Wanderungen in denen ich meine Ausdauer sukzessive wieder aufbauen konnte. Das war bitter nötig, denn ichmusste zu einem Gutachten in welchem ich mich sehr schikanniert gefüllt habe. Angefangen bei der Tatsache dass meine Begleitperson bei dem Gutachten nicht dabei sein dürfte – dass sei angeblich gesetzlich verboten – über die „Zwangsabgabe“ von Urin zum Drogentest. Meine Erkrankung hat nichts mit Drogen zu tun – aber eben, wenn man welche gefunden hätte könnte die IV leistungen kürzen respektive streichen.

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Trotz Allem, mein erster Dreitausender in 2016 🙂 Es war ein tolles Gefühl auf disem Gipfel stehen zu können. Dieses Erlebnis gab mir Kraft, die ich später noch gut brauchen sollte.

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Endlich eine neue Wohnung gefunden. Wenn man arbeitslos ist – egal aus welchen Gründen – ist die Wohnungssuche schwierig. Zum Glück haben wir rund um Bern nicht die Verhältnisse wie im Grossraum Zürich oder Genf.

Der Haldensteiner Calanda. Mein Geburtstagsberg Ende September. Im Vorfeld gab es in der Tagesklink Diskussionen ob ich nicht statt dieser Geburtstagstour wieder nach Meiringen gehören würde. Ich hatte einen heftigen Taucher, mal wieder Suizidgedanken.  Auslöser war das Gutachten welches mir zugesetzt hat.

Im gesamten Aufstieg war ich mir nicht sicher ob diese Sache gut ausgehen würde. Dann kam eine Stelle,  an welcher ein kleiner Fehltritt gereicht hätte um alles zu beenden. Die Wand ging gut 500 Meter senkrecht den Berg hinab. In diesem Moment wurde ich von der Lebenslust so überrollt, das alle bedrohlichen Gedanken komplett verschwunden waren. Glücklich stand ich danach auf dem Gipfel und erfreute mich meines Lebens und der tollen Aussicht über das Churer Rheintal und in die Bernina-Gruppe.

Inzwischen hatte der Herbst Einzug gehalten. Es kam die Ablehnung sämtlicher IV-Leistungen, da sie für meinen Fall nicht zuständig seien. Wer zuständig sei konnten sie mir auch nicht sagen.  Also keine Wiedereingliederung, ich musste selber schauen wo ich bleibe. Zum Glück konnte ich mein „Praktikum“ bei der Post wieder aufnehmen, den Arbeit ist viel mehr als nur Lohn erhalten.

Arbeit schafft Tagesstruktur, ermöglicht soziale Kontakte und gibt einem – hoffentlich – eine sinnvolle Aufgabe. Hätte ich das nicht gehabt, wäre vermutlich der nächste Abstürz die Folge gewesen.

Ich meldete mich beim RAV das gleich nichts besseres zu tun hatte, als meine Vermittlungsfähigkeit an zu zweifeln. Dieser Entscheid hatte zur Folge das bis auf weiteres sämtlich Zahlungen eingestellt worden sind.

Es reicht nicht, dass man mit seiner psychischen Erkrankung zu kämpfen hat, und irgend wie versucht, die Beine wieder auf den Boden zu bekommen. Nein, kaum meint man wieder Fuss zu fassen, werden einem wieder dicke Steine in den Weg gelegt. inzwischen zahlt das RAV wieder und ich arbeite mit einem befristeten Arbeitsvertrag zu 50 % bei Der Post CH Informatik.

Dann stand im November der Umzug an. Es ist mir sehr schwer gefallen aus meiner Wohnung in Thun auszuziehen, da ich mich da sehr wohl gefüllt habe. Aber so ist es nun mal. Den Kopf in den Sand zu stecken und die Tatsachen zu ignorieren hat noch keinem geholfen. Also haben wir die Sache angepackt und hinter uns gebracht. Inzwischen fühle ich mich auch in meiner neuen Wohnung wohl.

Das Jahr endete versöhnlich mit einer Wanderung auf einem über 2000er und das im Dezember.

Der Spruch der mit in 2016 am meisten geholfen hat ist folgender: „Auf die Schnauze fallen, Krone richten, aufstehen und weiter machen“. Er stammt aus der Tagesklinik in Interlaken und ist inzwischen so was wie meine Lebensphiliosophie geworden. Es gab Zeiten in 2016 da konnte ich das nicht. Jegliche Kraft fehlte alles war zu viel. Selbst das Essen fand ich zu anstregend.

Hoffentlich muss ich das nie wieder erleben! Ich wünsche allen Lesern das sie das niie erleben müssen!

 

Happy 2017

Frohes neues Jahr?

Ich denke schon. 2016 ist vorbei, ein Schwieriges wenn auch im Nachhinein betrachtet gutes Jahr. Ich hatte viel Theater mit der IV die sich für meinen Fall nicht zuständig fühlt weil sich nicht für Arbeitsüberlastung und psychosoziale Faktoren verantwortlich ist. Das RAV zweifelt meine Vermittlungsfähigkeit an – auch kein Geld 😦 Die Tagegeldversicherung hat mir die Gelder um 50 % gekürzt weil der Gutachter sagt ich kann 100 % arbeiten. Gegen all diese Entscheidungen habe ich Widerspruch eingelegt, mal sehen was dabei raus kommt…

Da kommt mir dieser gute alte Spruch in den Sinn: „Jeder ist seines Glückes Schmied“, auf gut deutsch: Hilf Dir selbst. Denn wer sich auf die Behörden verlässt, der ist verlassen 😦 Schade, ich hatte vor dieser Geschichte einen guten Eindruck vom Schweizer Sozialsystem, der sieht jetzt ganz anders aus.

Trotzdem, oder gerade deshalb: ich schaue zuversichtlich in die Zukunft. Das Burnout habe ich endlich überwunden, ich kann mich wieder gut konzentrieren und das Arbeiten macht mir sehr viel Spass. Wenn ich nicht bei meiner „Freiwilligenarbeit“ (SAP Business Objects DesignStudio, Lumira, BO-Cloud und SAP BW lernen) bin freunde ich mich mit Linux, Websiteprogrammierung und Python an. Schauen wir, ob sich daraus eine Nebenerwerbsquelle generieren lässt. Denn Geld kann ich sehr gut brauchen.

Ich habe eine befristete Stelle mit einem Beschäftigungsgrad von 40 % in Aussicht, dass ist ein Anfang!

Ansonsten übe ich mich fleissig im Klettern, in der Kletterhalle ist es schön warm, was bei unserem momentanen Wetter – Schnee, Schnee und böse Bise – dringend nötig ist….

 

Ich wünsche allen Lesern nachträglich ein tolles 2017 und freue mich darauf hier wieder regelmässiger zu publizieren!

Besinnliches …. aus der Natur

Während der Zeit in der Klinik gab es immer wieder Gelegenheit Entspannung in der Natur zu finden. Bei mir war da meist die Kamera dabei.

Heute möchte ich Euch einige Aufnahmen nach einem heftigem Regen präsentieren.

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Zwei wunderbar gemusterte Schneckenhäuschen – es braucht eine gewisse innerer Ruhe solch kleine Naturschönheiten zu entdecken und vorteilhaft abzulichten.

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Dieses Modell war einfacher abzulichten und kann einem Burni eine Lektion in Achtsamkeit und Langsamkeit erteilen.

Der Regen zaubert herrliche Eindrücke und wir dürfen Sie bewundern.

Der Nebel kam sehr schnell.

Diese schöne Aufnahme konnte ich keine hundert Meter Luftlinie von der Klinik entfernt machen……IMG_0719

Burnout – wie weiter?

Sehr lange habe ich hier nichts mehr geschrieben, dass soll sich nun wieder ändern.

Wer meine Beträge verfolgt hat, hat mitbekommen, dass ich mich letztes Jahr in ein schweres Burnout rein manövriert habe. Ich war insgesamt fast sieben Monate (!) in der Klinik in Meiringen, zuerst im Burnout-Bereich, und dann habe ich die restliche Zeit damit verbracht, meine posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) zu kurieren.

Einfach war die Zeit nicht, aber wenigstens ist die Klinik auf dem Hasliberg (Burnout-Bereich) ein kleines Paradies inmitten einer wunderbaren Bergwelt.

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Blick aus meinem Fenster auf das Wetterhorn und die anderen Grössen des Berner Oberlandes

Inziwschen weiss ich dass es ausser Arbeit auch noch anderes gibt, z.B. bin ich in Meiringen an das Arbeiten mit Holz heran geführt worden…

Ich werde Euch in in den nächsten Blog-Einträgen ein wenig berichten wie ich die Zeit verbracht habe und was so für dieses Jahr an Touren geplant ist……

Danke,

Sagen möchte ich Euch für die Wünsche, Aufmunterungen und sonstigen Worte die ich bekommen habe. Insbesondere nach dem sehr dunklen Blog Eintrag „Burnoutgefühle“ habe ich diverse zum Teil sehr besorgte Zuschriften bekommen.

Mir ist bei dem Eintrag wichtig gewesen zu zeigen, dass ein Burnout – leider – viel mehr ist als „nur“ keine Lust auf Arbeit. Ein Burnout ist meist mit einer Erschöpfungsdepression verbunden, und ich wusste nicht, dass Depression so was Grausames für den Betroffenen ist. Auch wenn körperliche Erkrankungen nicht so toll sind, aber ich lasse mir lieber wieder die Hüfte operieren als so einen Sche£%“%“ zu haben….

Ich hatte inzwischen Gelegenheit sowohl die Clinica Holistica in Susch anzuschauen als auch die Burnout-Station in Meiringen-Hasliberg. In beiden Kliniken gab es intensive Gespräche, einmal mit der leitenden Psychologin, ein anderes Mal mit der Chefärztin. Diese Gespräche waren anstrengend für mich aber auch aufschlussreich.

Erste Erkenntnis: Ich komme nicht um einen Klinikaufenthalt herum. Die Sache geht schon zu lange und ist zu weit fortgeschritten als das ich noch ohne Behandlung auf Dauer über die Runden käme. Mir gefällt der Gedanke an einen Aufenthalt in einer „akutpsychatrischen Einrichtung“ überhaupt nicht, auch die schönen Zimmer und die sehr ansprechende Gestaltung beider Kliniken können nicht über diese Tatsache hinweg täuschen L

Zweite Erkenntnis: Ich denke es wird nicht ohne Medis gehen. Ich nehme jetzt bereits etwas zum Schlafen, für mich ist das Medikament aber nur supoptimal. Mit der niedrigen Dosierung ist das Schlafen unwesentlich besser als ohne (im Durschnitt um die vier Stunden Schlaf pro Nacht) mit der höheren Dosierung habe ich den ganzen Folgevormittag was davon L Auch muss ich mir meine Depression behandeln lassen, das kann ohne Medis gehen, die Nebenwirkungen gerade der klassischen Antidepressiva sind mir zu heftig. Bei den neueren Produkten sieht es anders aus, aber auch da ist meine Abenteuerlust nach wie vor nicht besonders gross. Es braucht sicherlich das eine oder andere Gespräch in naher Zukunft um das Thema zu klären.

Wie geht es weiter?

Ein Klinikaufenthalt steht an, das ist definitiv. Entweder in Susch oder im Haslital. Wie immer gibt es dabei mehr oder weniger stark ausgeprägte Unterschiede zwischen den Kliniken die jeder für sich individuell bewerten muss. Sehr offensichtlich sind die unterschiedlichen durchschnittlichen Aufenthaltsdauern, in Such beträgt die Aufenthaltsdauer zwischen vier und sechs Wochen, in Meiringen-Hasliberg liegt sie zwischen acht und zehn Wochen. Dazu kommen andere Ansätze zur Gestaltung der Therapie, ich habe Susch als sehr autoritär erlebt – muss es vermutlich bei der kürzeren Aufenthaltsdauer auch – während in Meiringen-Hasliberg für mich der kooperative Stil überwiegt hat. Welcher Ansatz mir eher liegt kann sich vermutlich jeder Vorstellen der mich kennt…. Auch ist das Thema „Velo fahren“ in Susch eher schwierig, in Meiringen wurde das als sehr positiv bewertet und wird unterstützt.

Ich habe den Eindruck, dass man in Susch eher den Weg ohne Medis sucht – der mir grundsätzlich sehr sympathisch ist – in Meiringen scheint die Pharmatherapie wichtiger Bestandteil der Therapie zu sein.

Wie gesagt, dass sind meine subjektiven Eindrücke aus zwei Besichtigungen inklusive Gesprächen, jeder der sich mit diesem Thema beschäftigt muss sich sein eigenes Bild machen und dann selbst für sich entscheiden, wo er sich wohler fühlt. Vieles hat mit zwischenmenschlichen Beziehungen zu tun, es geht auch darum für sich selbst raus zu finden, wo man sich wohler fühlt, das Vertrauen in die betreuenden Personen (Therapeut, Arzt, Pflegende etc.) spielt aus meiner Sicht die grösste Rolle.

Leider kommt dann noch das hässliche Thema der Wartezeit dazu, man kann nicht davon ausgehen, dass man direkt einen Platz in einer solchen Klinik bekommt.

+++ Wenn man weiss wofür man kämpft bekommt die Sache plötzlich einen Sinn +++

Fazit:

Nach dem ich gestern einen Anruf der Bettendisposition aus Meiringen bekommen habe und ich nächste Woche Freitag eintreten kann habe ich mich definitiv für das Haslital entschieden. Es ist für mich auch ein Bekenntnis zum Kanton Bern, meinen neuen zu Hause. Das Kapitel „Leben in Graubünden“ ist vorerst abgehakt. Leider. Aber es bringt nichts dem Vergangenen nach zu trauern, es geht ums Jetzt. Die Zukunft kann ich beeinflussen, die Vergangenheit muss ich so nehmen wie sie ist.